Wintergemüse – Ganzjährig Gemüse ernten

Die Gartensaison muss nicht im Juli mit der Ernte von Radieschen und Salate enden, auch nicht im Oktober mit der Ernte von Wurzelgemüse und Kohl. Viele traditionelle Gemüsearten haben kein Problem mit Frost und  Schnee.

Frisch vom Beet im Winter

Bis in den Winter bleiben viele Gemüsearten frisch auf dem Beet und können an frostfreien Tagen geerntet werden. Wintergemüse wächst im Winter nicht mehr, hat aber eine lange Entwicklungszeit hinter sich.

  • Kältefeste Möhrensorten, z.B. Robila, Rothild und Petersilienwurzel vertragen leichte Fröste, besonders wenn sie mit Stroh oder reifen Kompost bis zum unteren Drittel der Blätter gemulcht sind.
  • Schwarzwurzel, Haferwurzel, Topinambur und Meerrettich sind völlig winterhart. Ein Mulch aus Laub und Stroh, abgedeckt mit einem Netz, verzögert ein Gefrieren des Bodens.
  • Rosenkohl und Grünkohl beginnt traditionell nach dem ersten Frost, wenn ausreichend Traubenzucker in den Blättern eingelagert ist. Eine Vliesabdeckung bei starken Temperaturschwankungen und Kahlfrösten verhindert ein Zähwerden des Kohls. Hasen und Rehe sind Feinschmecker und können mit einem Netz oder einen Zaun vom Kohl ferngehalten werden.
  • Porree vor dem Durchfrieren Stange an Stange mit dem Weißanteil im Frühbeetkasten eingraben.
  • Auch Zuckerhut fühlt sich ab Dezember in lockerer Erde im Frühbeetkasten wohler. Regelmäßiges Lüften verhindert Pilzkrankheiten.
  • Kohlrabi ist nicht frosthart und sollte im Herbst in feuchten Sand frostfrei eingelagert werden.

Blattgemüse im zeitigen Frühjahr ernten

Zahlreiche Blattgemüsearten sind wintereinjährig oder zweijährig. Im Herbst gesät, haben sie einen enormen Wachstumsvorsprung für eine zeitige Ernte im Frühjahr. Dagegen benötigen die im Frühjahr ausgesäten Pflanzen erst einmal viel Wärme, um keimen zu können.

  • Feldsalat als auch winterfeste Spinat- und Wintersalat-Sorten können bis Mitte Oktober ausgesät werden. Zum Überwintern sind kleine kompakte Pflänzchen wünschenswert. Wurde zu früh ausgesät oder war der Spätherbst warm, sind die Pflanzen mit  Winterbeginn schon größer und sollten geerntet werden. Vor Frost schützt eine luftige Abdeckung aus Vlies oder Reißig. Die gefrorenen Pflänzchen nicht berühren.
  • Bleibt bei Mangold ein Befall mit echtem Mehltau im Herbst aus, kann bis zum Absterben der Blätter bei stärkeren Frösten geerntet werden. Ein Erfrieren des Wurzelstocks wird durch Anhäufeln und eine Reißigabdeckung verhindert. Im Frühjahr können die neuen, jungen Blätter bis zur Blüte geerntet werden.

Wintergemüse Feldsalat

Den Boden mit Gründüngung schützen

Ist eine Gemüsekultur im Herbst nicht mehr vorgesehen, gewinnt der Boden mit einer Gründüngung. Die Gründüngungspflanzen speichern die übrig gebliebenen Nährstoffe im Boden. So wird der Boden im Gegensatz zu einer Brache vor Erosion geschützt. Die Wurzeln lockern den Boden, Unkraut wird unterdrückt und Humus kann beim anschließenden Einarbeiten der Pflanze aufgebaut werden. Eine geeignete winterharte Gründüngung für das Gemüsebeet ist Winterroggen.